DEUTSCHLANDPREMIERE:
Dok.fest München 5.5.-16.5.2021
Im Nationalpark Bayerischer Wald ist eine Vision zum bahnbrechenden Vorzeigeprojekt weltweit geworden: Seit 1970 greift der Mensch nicht in die Natur ein. Das einmalige Experiment sorgte einst für massiven Widerstand. Warum fällt es uns so schwer, die Natur einfach nur zu beobachten? Warum brauchen wir mehr wilde Natur? Und was können wir von ihr lernen, um Wälder auch für künftige Generationen zu bewahren?
Der Film nimmt Stellung zu aktuellen Fragen und zeigt, dass es eine Koexistenz von Mensch und unberührter, wilder Natur geben kann.
Regiestatement zum Kinofilm:
Wälder faszinieren mich. Denn sie waren schon lange vor uns Menschen da. Bäume können ohne uns leben, aber wir nicht ohne sie. Sie binden klimaschädliches CO2 und wirken so der Erderwärmung entgegen. Von ihrem Schicksal hängt das unsere ab.
Ich bin quasi mitten im Wald aufgewachsen, im Nationalpark Bayerischer Wald, dem ältesten in Deutschland. Er wurde 1970 gegründet. Und er ist winzig, im Vergleich etwa zum ältesten der Welt, dem Yellowstone Nationalpark. Was für eine bahnbrechende Wirkung er aber dank seiner Philosophie „Natur Natur sein lassen“ einmal weltweit haben würde, konnte ich damals nicht ahnen.
Die Magie des Waldes meiner Kindheit habe ich immer in mir getragen, sie ließ mich nie los. Auch nicht, als dieser Wald sein Gesicht völlig veränderte: Heftige Stürme warfen die Bäume durcheinander und der Borkenkäfer konnte über sie herfallen. Es war ein Bild der
Verwüstung und es kam zu massiven Protesten der Bevölkerung gegen die „grünen Ideologen“, die an die Selbstheilungskräfte der Natur glaubten und nicht eingriffen. Anlässlich seines bevorstehenden 50. Geburtstags bot sich die Gelegenheit, „meinen Wald“ zu portraitieren, der sich immer mehr von einem ehemaligen Wirtschaftswald hin zu einem wilden Wald entwickelt hatte.
Mein Film handelt von der Einzigartigkeit wilder Natur und von der Notwendigkeit, mehr unberührte Natur zuzulassen. Er handelt von Menschen, die sich genau dafür einsetzen. Ich habe mit einem wunderbaren Team in zwei Jahren Drehzeit den Wechsel der Jahreszeiten eingefangen und lange Interviews geführt: mit Philosophen, Entomologen, Biologen und Förstern. Sie alle sagen: „Wenn wir die Natur weiter gnadenlos ausbeuten und immer mehr
zurückdrängen, werden wir noch mehr Wälder verlieren.“ Ich möchte diese Botschaft weitergeben. Ich möchte den Zuschauern aber auch vermitteln, was ich in einem Wald finde, in dem die Natur sich so entfalten darf, wie sie es will: Stille, Geborgenheit, Wildheit und daher unendliche Schönheit. Und dass es noch nicht zu spät ist, diesen einzigartigen Lebensraum zu bewahren.
Es ist der Zauber des Films, dass er Träume greifbar macht. Mit dem Film „DER WILDE WALD“ gingen für mich viele Träume in Erfüllung. Er ist allen gewidmet, die der Natur eine Stimme geben und sich für den Erhalt von Wäldern für künftige Genrationen einsetzen.
Jahr 2021
Genre Kinodokumentarfilm
Buch Lisa Eder
Regie Lisa Eder
Kamera Tobias Corts, Heiko Knauer, Dietmar Nill, Robin Jähne
Montage Georg M. Fischer
Produktion Lisa Eder Film